haiku xxxi

eisblaue wangen,

schenkel brennen rot betäubt :

das rad bleibt stehen

senryū xxvii

auf der spiegelnaht

ohne aufenthalt reisen –

mein lied im gepäck

haiku xxx

aus eisiger luft

klingt heiter ein frühlingston –

zu früh, zu früh noch

senryū xxvi

kniend pflastern wir

eben den weg stein für stein –

um nicht zu stolpern

haiku xxix

puderweiß auf schwarz

mein zimmer nach einem traum –

aus grau fällt der schnee

haiku xxviii

der mann im schlafsack

auf den stufen zum fleischer –

im wagen, was er nicht braucht

senryū xxv

stundenfragmente

rieseln durch weite netze –

spanne dein kleid auf

haiku xxvii

taschentuch dabei?

fragt der vater das söhnchen –

jawohl, sogar zwei

senryū xxiv

nur ein bild aus eis

sieh ins feuer und atme –

winter zeit lose

haiku xxvi

erster flockenwind

weht der rabenkrähen schwarm

auf nackte äste

senryū xxiii

zwischen uns der see

grund genug ist sein spiegel –

wir brückenbauer

haiku xxv

durchs laub rascheln, statt

frieren im schneegestöber –

mein kinderlachen

senryū xxii

mein lied aus morgen

sinkt in den tränengarten –

einem sandkorn gleich

senryū xxi

die wattejacke

bis über beide ohren –

tee in der tasse

haiku xxiv

zur mittagsstunde

zitronen pflücken, im wind :

lichtkathedralen